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Der Begriff Dysphagie steht für eine schmerzfreie Störung beim Schluckvorgang von fester oder flüssiger Nahrung. Etwa fünf Millionen Deutsche sind von Schluckbeschwerden betroffen, wobei das Risiko einer Erkrankung mit dem Alter steigt.
Je nach Schweregrad kann bei dieser Störung die Nahrungsaufnahme erschwert oder sogar ganz unmöglich sein. Dies betrifft häufig ältere Menschen und kann in diesem Fall zu Mangelernährung und Dehydratation führen.
Abzugrenzen ist die Dysphagie von der Odynophagie, der schmerzhaften Schluckstörung. Ist das Schlucken überhaupt nicht mehr möglich, spricht man von einer Aphagie.

"In Deutschland suchen jährlich bis zu 160.000 Menschen einen Arzt aufgrund von Schluckbeschwerden auf."

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Was ist der Unterschied zwischen Schluckbeschwerden und einer Schluckstörung?

Schluckbeschwerden treten häufig im Zusammenhang mit einer Mandelentzündung oder ähnlichen Infekten auf. Auch wenn das Schlucken in diesem Fall schmerzhaft ist, kann der Schluckvorgang dennoch normal ausgeführt werden. Dies unterscheidet sie von der Dysphagie.

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Der Schluckprozess aus medizinischer Sicht

Das wir ohne groß darüber nachzudenken, problemlos schlucken können, verdanken wir einer wahren meisterleistung unseres Körpers. Denn etwa einhundert Muskeln und sechs Hirnnerven müssen reibungslos zusammen arbeiten, damit wir uns nicht "ver"schlucken.

 

  • Prä-orale Phase: Das Auge isst mit. Und deshalb beginnt die erste Phase unseres Schluckaktes bereits bevor der Bissen im Mund landet. Denn durch leckeren Geruch und optische ansprechende Zubereitung wird die Speichelproduktion angeregt. Diese  ist wichtig, damit die anschließenden Schluck-Phasen reibungslos funktionieren.
     

  • Orale Phase: Die Nahrung wird zerkleinert und mit Speichel vermengt. Anschließend befördert die Zunge die Nahrung Richtung Rachen und der Schluckreflex wird ausgelöst.
     

  • Pharyngeale Phase: Die Muskulatur in der Rachenwand bewegt die Nahrung weiter zur Speiseröhre.
     

  • Ösophageale Phase: Muskelkontraktionen bewegen die Nahrung von der Speiseröhre zum Magen.

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Welche Formen der Dysphagie gibt es?

Grundsätzlich kann man Schluckstörungen in oropharyngeale (Mund und Rachen betreffend) und ösophageale (Speiseröhre betreffend) unterscheiden.
 

Betrifft die Schluckstörung den Mund-Rachen-Bereich, kann die Nahrung nicht richtig abgeschluckt und weiter zur Speiseröhre transportiert werden. Die Nahrung fließt wieder in den Mund-Nasen-Rachenraum (Regurgitation) zurück oder gelangt in die Luftröhre und sogar bis in die Lunge (Aspiration). Kann der ausgelöste Hustenreiz die Nahrung nicht wieder zurück befördern, kann dies zu einer Entzündung (Aspirationspneumonie) führen.
 

Liegt das Problem in der Speiseröhre, funktionieren die Muskelbewegungen, die die Nahrung zum Magen transportieren nicht richtig. Es kommt zu einem „Durchrutschen“ oder „Steckenbleiben“ der Nahrung. Dies kann sich im Brustbereich als Druckgefühl äußern.
 

Neben den oben genannten Formen der Dysphagie sollte auch die psychisch bedingte erwähnt werden. Diese Form tritt häufig in Zusammenhang mit Angststörungen, Depressionen oder starkem Stress auf. In diesem Fall sind eher jüngere Menschen betroffen.
 

Dagegen entstehen Dysphagien im Alter häufig durch eine Schwächung des Bindegewebes und der Muskulatur. Der Schluckreflex wird häufig nur noch verzögert ausgeführt. Medikamente und Vorerkrankungen können diese Effekte noch verstärken.

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Wie kommt es zu einer Dysphagie?

Während bei einer ösophagealen Dysphagie die Ursache häufig in der Speiseröhre selbst liegt oder andere Erkrankungen die Funktion der Speiseröhre beeinflussen, liegt der Grund für eine oropharyngeale Dysphagie dagegen meist in einer neuronalen Störung.
In diesem Fall wird die Weiterleitung des Signals vom Gehirn gestört und der Betroffene verschluckt sich. Dies geschieht unter anderem nach einem Schlaganfall.

Neben neuronalen Störungen, können aber auch mechanische Ursachen wie Vernarbungen oder Wucherungen vorliegen. Auch die Psyche spielt eine Rolle.

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Folgende Erkrankungen können zu einer Dysphagie führen:
  • Schlaganfall

  • Parkinson

  • Multiple Sklerose

  • Schädel-Hirn-Trauma

  • Virale oder bakterielle Entzündungen

  • Tumore oder degenerative Erkrankungen im zentralen Nervensystem

  • Muskelschwund

  • Nervenschäden

Osteopathie bei Dysphagie

Auch Medikamente gegen Psychosen, Parkinson, Epilepsie oder Reizblase, sowie Narkosemittel können eine Schluckstörung auslösen.

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Was sind die Symptome einer Schluckstörung?

Patienten berichten häufig über einen „Kloß im Hals“ und dass sie beim Essen häufig husten oder räuspern müssten. Auch kommt es zu einem verzögerter Schluckreflex, was zu verbliebene Speisereste im Mundraum nach dem Schlucken führen kann. Besonders bei alten Menschen führt das oftmals zu Angst vor der Nahrungsaufnahme.

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Weitere Symptome:

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  • Eine veränderte Haltung beim Schlucken

  • Versehentliches Einatmen der Nahrung

  • Nasale Stimme und Heiserkeit

  • Sprechstörung

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Wann müssen Sie mit Schluckbeschwerden zum Arzt?

Sollten die Schluckbeschwerden schmerzhaft werden, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt konsultieren. Das gilt umso mehr, sollten diese Beschwerden gehäuft auftreten, oder mit Fieber einhergehen.

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Als erster Ansprechpartner ist der hausarzt für Sie da. Sollte eine weiterführende Abklärung nötig sein, wird man Sie in den meisten Fällen zum HNO-Arzt, oder Gastroenterologen überweisen.

Dysphagie in der Osteopathie

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Osteopathie bei Schluckbeschwerden

Da die Ursache der Schluckstörung nicht unbedingt am Wirkungsort liegt, bietet die Osteopathie durch ihre ganzheitliche Betrachtung des Körpers verschiedenste Behandlungsmöglichkeiten.

Dazu werden besonders Nacken, Kiefer, Zungenbein, Zwerchfell, Brustbein und weitere Körpersegmente überprüft.
 

Sollten neuronale Störungen, muskuläre Verspannungen, Blockaden oder Fehlstellungen der Grund für die Schluckstörung sein, kann dies gut osteopathisch behandelt werden.

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