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Ischiasschmerzen: So hilft Osteopathie

Sascha Bade | Mission Schmerzfrei

Autor: Sascha Bade

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Ischiasschmerzen osteopathisch behandeln

Wer kennt es nicht, noch schnell eine Getränkekiste aus dem Auto heben......und plötzlich schießt es in den Rücken. Häufig begleitet von starken Schmerzen, die über den Po bis in die Beine ausstrahlen.  Ischiasschmerzen können wirklich sehr unangenehm sein.

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Was ist der Ischiasnerv?

Der Ischiasnerv ist der dickste und längste Nerv im menschlichen Körper. Er entspringt dem Rückenmark in Höhe der Lendenwirbelsäule und zieht über die Rückseite des Oberschenkels bis zum Knie, wo er sich aufzweigt und bis in die Zehen hinab führt.

Ist dieser lange Nerv gereizt, spricht man von einer Ischialgie.

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Wie entsteht eine Ischialgie?

Ischiasschmerzen können sich rein auf den Bereich des Nervens beziehen, dann werden sie Ischialgie, Ischiassyndrom oder Umgangssprachlich Ischias genannt. Ist die Lendenwirbelsäule zusätzlich betroffen, bezeichnet man die Symptomatik als Lumboischialgie oder Lumbago-Ischias-Syndrom. Hier sind die Ischiasschmerzen mit einem Hexenschuss kombiniert.


Abgrenzen kann man hier den reinen Hexenschuss oder Lumbago dadurch, dass der Schmerz im unteren Rücken nicht in die Beine strahlt.

Ischiasschmerzen entstehen häufig durch Verspannungen der Rückenmuskulatur, Wirbelkörperblockaden oder Bandscheibenprobleme. Besteht bereits ein Verschleiß der unteren Bandscheiben, eine Vorwölbung der Bandscheibe (Protrusion) oder ein Bandscheibenvorfall (Prolaps), wird das Risiko für eine Ischialgie verstärkt.
Heben wir dann eine schwere Last, kommt Druck auf die bereits belasteten Bandscheiben. Je nachdem zu welcher Seite die Bandscheiben drücken, strahlt auch der Schmerz in das jeweilige Bein aus.

Auch Entzündungen, Tumore, Durchblutungsstörungen oder Infektionen können eine Ischialgie begünstigen.

Als Sonderfall sollte auch die Schwangerschaft genannt werden. Durch die Verlagerung des Körperschwerpunktes und die damit einhergehende übermäßige Belastung der Gesäßmuskulatur können Schmerzen ausgelöst werden. Zusätzlich drückt das Gewicht des Kindes in das Becken und damit auf den Ischiasnerv. 

Das Risiko eine Ischialgie zu erleiden, betrifft besonders große und sich körperlich stark belastende Menschen. Auch Stress, Rauchen, langes Sitzen oder häufiges Überdehnen der Wirbelsäule kann die Entstehung begünstigen.

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Welche Symptome hat eine Ischialgie?

Der Schmerz bei einer Ischialgie wird meist als stechend, brennend oder wie ein elektrischer Schlag beschrieben. Er kann so stark ausgeprägt sein, dass keine Bewegung mehr möglich erscheint.

Beschränkt er sich nur auf einen Abschnitt des Beines, wie die Rückseite des Ober- oder Unterschenkels, oder die Fußaußenseite, liegt vermutliche eine Reizung einer oder mehrerer Nervenwurzeln vor.


Ist der Schmerz nicht gut einzugrenzen, reicht aber nur bis zum Knie, sind vermutlich Muskelverspannungen oder Fehlstellungen Ursache für den Schmerz und nicht ein gereizter Ischiasnerv.

Liegt ein Bandscheibenvorfall vor, würden meist bei Pressen oder Husten ein plötzlich und heftig ausfallender ziehender oder reißender Schmerz auftreten, der ins Bein zieht und mit weiteren Symptomen einhergehen kann. Diese können „Ameisenlaufen“, Lähmungen, oder eine Blasen- und Darmentleerungsstörung sein.

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Treten neben den Schmerzen auch Lähmungserscheinungen auf, zum Beispiel an der Innenseite der Oberschenkel, handelt es sich um einen Notfall. In diesem Fall sollten Sie sich umgehend an einen Arzt wenden.

Das gleiche gilt auch für Blasen- und Darmentleerungsstörung. Hier könnte ein Bandscheibenvorfall auf die entsprechenden Nerven drücken und es muss schnell gehandelt werden.

In den meisten Fällen verschwinden die Schmerzen der Ischialgie innerhalb weniger Tage bis maximal 6 Wochen wieder. Aber treten Symptome wie Taubheit, Kribbeln, Kraftminderung oder Lähmung auf, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.
In diesem Fall wäre ein Neurologe zuständig und neben verschiedenen Testungen bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT oder CT sinnvoll.

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Was verschlimmert die Beschwerden?

Während früher gern Bettruhe in solchen Fällen verordnet wurde, weiß man heute, dass diese eher schädlich ist und nur noch in Ausnahmefällen angewendet werden soll. Grundsätzlich wird eine moderate Bewegung empfohlen.

Langes Stehen oder Sitzen ist bei diesem Beschwerdebild zu vermeiden. Wer dies arbeitsbedingt nicht vermeiden kann, sollte regelmäßig seine stehende oder sitzende Position ändern und kurze Bewegungspausen einrichten.

 

Auch auf einen ergonomischen Arbeitsplatz sollte geachtet werden. Starke Belastungen des Rückens wie schweres Heben sind schädlich. In diesem Zuge sollte auch Übergewicht genannt werden, da auch hier der Rücken sehr belastet wird.
Eine Schonhaltung sollte nur maximal zwei Tage eingenommen werden. Hilfreicher ist es, durch sanfte Bewegungen die Muskulatur zu lockern.

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Wie werden Ischiasschmerzen behandelt?

Die Behandlung einer Ischialgie sollte möglichst umfassend geschehen. Dazu gehören einerseits manuelle Therapien wie die Physiotherapie und Osteopathie, schmerz- und entzündungshemmende Medikamente für den kurzzeitigen Bedarf und vor allem Training, um die Rückenmuskulatur zu stärken, die Haltung zu verbessern und eventuell Gewicht abzubauen.

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Wie kann ein Osteopath bei Ischiasschmerzen helfen?

Die Osteopathie ist in ihrer ganzheitlichen Sichtweise eine ideale Möglichkeit der Behandlung. Hier werden nicht nur Blockaden, Verspannungen oder Störungen behandelt, sondern auch nach Ursachen für die Beschwerden gesucht. Ursachen können Fehlstellungen oder Fehlbelastungen sein, sie können im Bereich des Muskel-Skelettsystems liegen, oder organischer Natur sein.

Nachfolgend haben wir Ihnen einige Beispiele aufgeführt, die wir in der Praxis oft als Auslöser für Ischiasschmerzen beobachtet haben:

  • Piriformissyndrom: Der Piriformis ist ein birnenförmiger Muskel, der im Bereich unseres Beckens sitzt. Da der Ischiasnerv unmittelbar an ihm entlangläuft, kann eine Verspannung auf den Nerv drücken.

  • Stress: dieser wirkt sich auf das vegetative Nervensystem aus. Wir werden in den "Kampf oder Flucht Modus" gebracht. Unsere Muskulatur verspannt und schon kommt es zum Ischiassyndrom.

  • Der Bauch als Auslöser: Immer wieder stellen wir fest, das Verklebungen von inneren Organen zu Dysfunktionen im Bewegungsapparat führen. Das führt dann auch gerne zu einer Nervenreizung, wie zum Beispiel am Ischiasnerv.

  • Faszien: Über kaum eine Körperstruktur wurde in den vergangenen Jahren so oft geschrieben, wie über unser Fasziensystem. Und tatsächlich sind verklebte und schlecht trainierte Faszien ein häufiger Auslöser für Ischiasbeschwerden.

Dies ist nur ein kleiner Einblick in die möglichen Auslöser für Ischiasbeschwerden. In der Praxis ist es oftmals so, dass mehrere der beschriebenen Punkte zusammenkommen und sich so potenzieren.

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Wie entlastet man den Ischiasnerv?

  • Stufenlagerung:
    Legen Sie sich mit flach mit dem Rücken auf eine feste Unterlage, gern mit einem warmen Handtuch oder einer Wärmflasche unter dem Rücken und Platzieren Sie Ihre Beine im 90°-Winkel auf einem Stuhl, einer Bettkante oder einer anderen Erhöhung.
    Atmen Sie tief ein und aus, dies erhöht die Sauerstoffzufuhr und kann Verspannungen leichter lösen.

  • Knie anziehen:
    Legen Sie sich flach auf eine feste Unterlage. Die Füße bleiben auf dem Boden bei angewinkelten Beinen. Ziehen Sie nun mit den Armen das rechte Bein zur rechten Schulter und halten Sie diese Position 30 Sekunden. Anschließend wiederholen Sie dies mit dem anderen Bein. Nachdem Sie drei Durchgänge dieser Übung gemacht haben, ziehen Sie ein letztes Mal beide Beine an und halten auch dies für 30 Sekunden.

  • Knie auf die Seite legen:
    Wieder legen Sie sich flach auf den Rücken. Die Hände werden hinter dem Kopf verschränkt. Rollen Sie nun die Knie angewinkelt zur Seite, bis Sie eine leichte Dehnung spüren. Diese Position halten Sie 30 Sekunden. Anschließend wechseln Sie die Seite. Auch diese Übung wiederholen Sie drei Mal.

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