Das HWS-Syndrom in der Osteopathie
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Was ist ein HWS-Syndrom?
Als HWS-Syndrom, beziehungsweise Zervikalsyndrom werden Beschwerden in der Halswirbelsäule zusammengefasst. Die Beschwerden wie Verspannungen, Schwindel oder Kopfschmerzen können wenige Tage bis mehrere Wochen andauern. Häufig strahlen die Schmerzen von der Halswirbelsäule bis in die Arme und Hände aus.
Was kann ein HWS-Syndrom auslösen?
Ursachen für die Verspannungen und Schmerzen sind schwer zu fassen, entstehen aber häufig aufgrund von Fehlbelastungen oder einer Körperfehlhaltung. Auch Übergewicht, Schwangerschaft oder ein Schleudertrauma nach einem Unfall können ein HWS-Syndrom begünstigen.
Aus osteopathischer Sicht finden sich die Ursachen für das Zervikalsyndrom häufig in anderen Körperregionen. So kann zum Beispiel durch eine ernährungsbedingte Fettleber Spannung auf die Leberkapsel ausgeübt werden. Diese wiederum wird vom Nervus phrenicus versorgt. Dieser Nerv kommt aus der mittleren Halswirbelsäule und kann wiederum zu Spannungen in der HWS-Region führen. Aber auch nächtliches Zähneknirschen löst Verspannungen im Nacken aus. Wer also aufgrund von Stress dazu neigt, nachts mit den Zähnen zu mahlen, hat oft bald auch ein HWS-Syndrom.
Ein Problem, das wir in unseren Praxen leider täglich sehen, ist der Handynacken. Das dauernde nach unten schauen belastet unsere Halswirbelsäule sehr. Wie sehr, sehen Sie auf der nachfolgenden Grafik.
"In den meisten Fällen lösen sich die Beschwerden nach wenigen Tagen wieder auf. Sollten die Schmerzen jedoch anhalten, oder Schwindel und Taubheitsgefühle hinzukommen, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen."
Folgende Symptome können sich bei einem HWS-Syndrom bemerkbar machen?
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Nacken- und Rückenschmerzen (ausstrahlend in Arme und Hände)
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Kopfschmerzen oder Schmerzen bei Bewegung des Kopfes
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Schwindel und Übelkeit
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Muskelverspannungen- und Verhärtungen
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Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Fingern
Symptome wie Schwindel oder Tinnitus können durch verspannte Muskeln im Nackenbereich entstehen. Diese drücken auf einen Nerv, so dass unser Gehirn falsche Signale an unser Gleichgewichtszentrum sendet. Dies kann schließlich Schwindel und Übelkeit auslösen. Auch Ohrgeräusche, Schluckbeschwerden und Herzrasen können in diesem Fall auftreten.
Wie äußert sich ein Bandscheibenvorfall in der HWS?
Wird das HWS-Syndrom von einem Bandscheibenvorfall ausgelöst, können bei einer Schädigung der Nervenwurzeln Gefühlsstörungen wie Zittern oder Schwäche in den Armen auftreten. Dem Betroffenen können in diesem Fall Gegenstände aus der Hand fallen.
Sollte der Bandscheibenvorfall keine Nerven bedrängen, kann es aber auch nur zu einer muskulären Schutzspannung kommen. Diese erzeugt der Körper, um eine gewisse Bewegungseinschränkung zu erzeugen. Damit soll quasi Schlimmeres verhindert werden. In diesem Fall ist Dehnen keine gute Idee, da mit der verstärkten Muskelspannung ein Schutz für die neuronalen Strukturen erzeugt wird.
Wieso kann ein HWS-Syndrom Sehstörungen auslösen?
Sind die Muskeln im Kopf-Nackenbereich stark verspannt, kann es zu Durchblutungsstörungen im Bereich der Sehnerven kommen und ein Flimmern vor den Augen entstehen.
Allerdings können Sehstörungen auch zu Verspannungen im Nacken führen. In diesem Fall sollte die fehlerhafte Fokussierung beim Augenarzt kontrolliert werden.
Wie wird das HWS-Syndrom in der Osteopathie betrachtet?
Häufig werden bei der Behandlung eines HWS-Syndroms nur die betroffenen und angrenzenden Bereiche betrachtet und auch behandelt. Es zeigt sich aber immer wieder, dass die Ursache auch ganz woanders liegen kann. Hier ist die ganzheitliche Sichtweise der Osteopathie ein großer Vorteil. Sie betrachtet den gesamten Körper und kann so auch feststellen ob andere Störungen Ursache für die Problematik im Nacken sind. Typisch wären hier ein Beckenschiefstand oder auch Störungen der Organe im Bauchraum.
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