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Das BWS-Syndrom in der Osteopathie und Chiropraktik

ha Bade | Mission Schmerzfrei

Autor: Sascha Bade

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Menschen mit einem Brustwirbelsäulensyndrom, kurz BWS-Syndrom, haben mit einer Reihe von Beschwerden zu kämpfen, die im Bereich der Brustwirbelsäule auftreten. Typische Symptome sind ziehende Schmerzen im Brustkorb und Beeinträchtigungen beim Atmen, besonders bei tiefen Atemzügen. Häufig führt ein BWS-Syndrom auch zu schmerzvollem Ziehen, welches entlang der Rippen ausstrahlt, da Brustwirbel und Rippen über Gelenke miteinander verbunden sind. Auch Muskelverspannungen im Rücken- und Schulterbereich sind Begleiterscheinungen, bisweilen treten sogar Taubheitsgefühle in Armen und Händen auf. Manche Patienten klagen über eingeschränkte Beweglichkeit und Steifheit im Brustwirbelsäulenbereich und wieder andere über Übelkeit – und die Schmerzen bei einer Brustwirbelblockade fühlen sich für einige an, also ob sie kurz vor einem Herzinfarkt stehen. Wobei wirbelsäulenbedingte Leiden meist in Ruhe auftreten. Unbehagen am Herz zeigen sich dagegen größtenteils bei körperlicher Arbeit, Stress oder Ärger.

Was ist das BWS-Syndrom?

Das BWS-Syndrom ist ein Sammelbegriff für Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule. Es handelt sich dabei nicht um eine spezifische Krankheit, sondern um verschiedene Beschwerden, die im mittleren Rücken auftreten können.

Wie kommt es zum BWS-Sndrom?

Brustwirbelblockaden, beziehungsweise -schmerzen haben verschiedene Ursachen. Dazu zählen eine permanent schlechte Körperhaltung, die durch falsche Sitzpositionen entsteht oder durch eine dauernd sitzende Tätigkeit, die zu Verspannungen und sogar Fehlstellungen der Brustwirbelsäule führen. Auch eine einseitige Belastung der Rückenmuskulatur und psychischer Stress können zu Muskelverspannungen im Rückenbereich beitragen und somit indirekt Blockaden der Brustwirbelsäule begünstigen. Bewegungsmangel, aber auch plötzliche ruckartige oder ungewohnte Bewegungen sind die Vorläufer eines Brustwirbelsyndroms. Dies ist häufig der Fall, wenn Muskeln nicht richtig aufgewärmt wurden. Zu den weiteren Ursachen zählen Überbelastung, Verletzungen und Unfälle sowie altersbedingte Veränderungen der Wirbelsäule.

Welche Symptome habe ich bei einem BWS-Sndrom?

Ein BWS-Syndrom (Brustwirbelsäulensyndrom) kann eine Vielzahl von Symptomen umfassen, die durch Probleme in der Brustwirbelsäule verursacht werden. Hier sind einige häufige Symptome:

  1. Rückenschmerzen: Schmerzen in der Mitte des Rückens, die von den Schulterblättern bis zum unteren Rücken reichen können.

  2. Bewegungseinschränkungen: Eingeschränkte Beweglichkeit und Steifheit im Bereich der Brustwirbelsäule.

  3. Verspannungen und Muskelkrämpfe: Häufige Muskelverspannungen oder -krämpfe im Rückenbereich.

  4. Ausstrahlende Schmerzen: Schmerzen, die in die Rippen, den Brustkorb oder den Bauch ausstrahlen können.

  5. Taubheitsgefühle oder Kribbeln: Sensibilitätsstörungen, wie Taubheit oder Kribbeln in den Armen, Händen oder im Brustbereich.

  6. Haltungsprobleme: Verschlechterung der Körperhaltung, oft mit verstärktem Rundrücken (Kyphose).

  7. Atembeschwerden: Schwierigkeiten beim Atmen oder ein Gefühl von Enge im Brustkorb, da die Rippenbewegung eingeschränkt sein kann.

  8. Kopfschmerzen: Spannungsbedingte Kopfschmerzen, die durch Verspannungen in der Brustwirbelsäule verursacht werden können.

  9. Schmerzen bei bestimmten Bewegungen: Zunahme der Schmerzen bei bestimmten Bewegungen oder Haltungen, z.B. beim Drehen oder Bücken.

Wie lange bleibt ein BWS-Syndrom?

Die Dauer einer Brustwirbelblockade kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen die Ursache, die allgemeine Gesundheit des Betroffenen und die angewandten Behandlungsmethoden. Manchmal lösen sich Blockierungen von selbst innerhalb weniger Tage auf. Es gibt auch Situationen, in denen die Beschwernisse erst nach Wochen nachlassen oder gar nicht. Um eine frühzeitige Genesung zu fördern, ist regelmäßige Bewegung und sanftes Dehnen wichtig. Eine Schonhaltung verstärkt den Schmerz, da die Muskulatur nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Auch Schmerzmittel bieten keine langfristige Lösung. Ein frühzeitiges Eingreifen ist das A und O – je schneller die blockierten Brustwirbel behandelt werden, desto kürzer ist in der Regel die Genesungszeit.

Es hängt außerdem vom Krankheitsbild ab, ob eine Brustwirbelblockade leicht oder schwer zu behandeln ist. Akute Blockaden entstehen oft durch plötzliche Bewegungen, Fehlhaltungen oder Überbelastungen und lassen sich relativ schnell lindern. Im Gegensatz dazu können chronische Probleme aus degenerativen Veränderungen, anhaltenden Fehlhaltungen oder wiederholten Belastungen resultieren und dauern im Allgemeinen deutlich länger an.

Wie unterscheidet sich ein BWS-Syndrom vom Herzinfarkt?

In den meisten Fällen sind Brustschmerzen nicht auf lebensbedrohliche Erkrankungen zurückzuführen. Dies sollte jedoch immer im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung abgeklärt werden. Folgende Symptome können bei organischen Problemen wie einem Herzinfarkt auftreten:

  • Eine dumpfe Enge sowie ein tiefes, beklemmendes und mitunter massives Einschnürungs-Gefühl in der Brust

  • Ausstrahlungen in die Schulter, Arme, den Kiefer und Hals sowie in den oberen Bauch

  • Übelkeit

  • Atemnot

  • Angstschweiß

  • Kalte und fahle Haut (zum Beispiel im Gesicht)

  • Benommenheit, Verwirrtheit

 

Herzinfarkte treten außerdem auch bei körperlichen Aktivitäten und Belastungen oder bei emotionalem Stress auf.

Bei einem Herzinfarkt müssen nicht alle diese Symptome gleichzeitig auftreten. Wenn Sie unsicher sind, gehen Sie auf Nummer sicher und rufen Sie einen Krankenwagen.

Chiropraktik beim BWS-Syndrom

Wie behandeln Osteopathen und Chiropraktiker beim BWS-Syndrom?

Wie bereits weiter oben im Text erwähnt, kann das BWS-Syndrom aus verschiedenen Ursachen entstehen. Angesichts dieser komplexen Ursachen ist eine eingehende Ursachenforschung aus Sicht des Autors notwendig. Bleibt diese Ursachenforschung aus, bestehen die Beschwerden nicht selten langfristig fort. So kommen regelmäßig Patienten in unsere Praxis, die bereits bei anderen Therapeuten an der Brustwirbelsäule eingerenkt wurden. Diese Behandlung führte bestenfalls zu einer kurzfristigen Verbesserung. Oft gab es jedoch überhaupt keine Besserung.

Im Folgenden möchte ich eine kleine Auswahl an möglichen Ursachen beschreiben, die zur Veranschaulichung der Zusammenhänge dient. Selbstverständlich gibt es unzählige Möglichkeiten und in vielen Fällen führt auch eine Kombination von mehreren Ursachen zu den Beschwerden in der Brustwirbelsäule.

Das schiefe Becken!

Bei einer Verdrehung im Becken kommt es zu verschiedenen Reaktionen im Körper. Hierzu zählt unter anderem eine Rotation und Seitneigung der Lendenwirbelsäule, die sich auch in der Brustwirbelsäule bemerkbar macht. So kann es passieren, dass Sie sich beim Spazieren gehen vertreten. Und obwohl doch eigentlich nichts weiter passiert ist, zwickt es einige Tage später in der Brustwirbelsäule.

Das Zwerchfell!

Vielleicht kennen Sie das. Sie haben sich eine ordentliche Erkältung zugezogen und husten sich die Seele aus dem Leib. Nun, das ist ein ziemlich anstrengendes Workout für Ihr Zwerchfell und die Atemhilfsmuskulatur, die sich zum Beispiel zwischen Ihren Rippen und am Hals befindet. Durch diese Dauerbelastung fühlt sich Ihr Brustkorb irgendwann an wie ein Korsett. Das Zwerchfell ist fest und sowohl die Rippen, als auch die Brustwirbel können sich nicht mehr ausreichend bewegen. Das ein BWS-Syndrom da nicht lange auf sich warten lässt, ist verständlich.

Wenn uns Stress auf den Magen schlägt!

Stress ist für viele Menschen ein allgegenwärtiger Begleiter im modernen Alltag. Ob durch berufliche Anforderungen, familiäre Verpflichtungen oder persönliche Sorgen verursacht, die Auswirkungen von Stress können weitreichend sein und sich auf verschiedenste Weise in unserem Körper manifestieren. Besonders der Magen macht sich dann gerne bemerkbar. Unser Verdauungssystem ist eng mit dem Nervensystem verbunden, insbesondere mit dem sogenannten enterischen Nervensystem, auch als "Bauchhirn" bekannt. Dieses Netz von Nervenzellen im Magen-Darm-Trakt reagiert empfindlich auf Stress. Bei erhöhter Anspannung schüttet der Körper vermehrt Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus, die die Verdauungsprozesse beeinflussen.

Eine direkte Folge kann eine verringerte Durchblutung des Magens sein, was die Produktion von Magensäure und Verdauungsenzymen beeinträchtigt. Dies kann zu Magenbeschwerden wie Sodbrennen, Magenschmerzen oder Übelkeit führen. Aber das ist nicht alles. Langfristiger Stress kann auch das Risiko für ernsthaftere Magenprobleme wie Gastritis oder sogar Magengeschwüre erhöhen.

Eine direkt Folge von Magenprobleme können dann auch Beschwerden in der Brustwirbelsäule sein. Dies liegt in der komplexen Vernetzung unseres Körpers begründet. Die Nerven, die den Magen versorgen, entspringen aus dem sogenannten Plexus solaris, einem Geflecht aus Nervenfasern im Bereich des Zwerchfells. Dieses Geflecht steht wiederum in engem Kontakt mit den Nerven der Brustwirbelsäule.

Bei Stress kann es zu einer Verspannung der Bauch- und Brustmuskulatur kommen, da der Körper in eine Art "Kampf- oder Fluchtmodus" wechselt. Diese muskulären Verspannungen können die Nerven im Bereich der Brustwirbelsäule irritieren, was zu Schmerzen oder einem unangenehmen Druckgefühl in diesem Bereich führt. Zudem können Stress und Angst die Atmung beeinflussen, was zu einer flacheren und schnelleren Atmung führt. Dies verstärkt die Verspannungen im Brustkorb und kann die Brustwirbelsäule zusätzlich belasten.

Schnelle Hilfe beim BWS-Syndrom

Schmerzen in der Brustwirbelsäule können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Glücklicherweise gibt es einige einfache und effektive Maßnahmen, die Sie sofort umsetzen können, um Linderung zu erfahren.

1. Aktive Dehnung und Mobilisierung
 

Ein wichtiger erster Schritt zur Linderung der Beschwerden ist die Mobilisierung der Brustwirbelsäule. Folgende Übungen können helfen:
 

  • Katzenbuckel und Pferderücken: Im Vierfüßlerstand abwechselnd den Rücken rund machen (Katzenbuckel) und durchhängen lassen (Pferderücken). Diese Übung mobilisiert die gesamte Wirbelsäule und kann Verspannungen lösen.
     

  • Brustkorb dehnen: Setzen Sie sich aufrecht hin, verschränken Sie die Hände hinter dem Kopf und ziehen Sie die Ellbogen langsam nach hinten, während Sie tief einatmen. Halten Sie diese Position für einige Sekunden und kehren Sie dann zur Ausgangsposition zurück. Wiederholen Sie dies mehrmals.
     

2. Wärme und / oder Kälte anwenden
 

Wärme kann helfen, verspannte Muskeln zu entspannen und Schmerzen zu lindern. Eine Wärmflasche, ein Heizkissen oder ein warmes Bad können hier Wunder wirken. Bei akuten Schmerzen oder Entzündungen kann Kälte jedoch ebenfalls hilfreich sein. Ein Kühlpack, in ein Tuch gewickelt, sollte für etwa 15-20 Minuten auf die betroffene Stelle gelegt werden.
 

3. Massage und Selbstmassage
 

Eine sanfte Massage kann die Durchblutung fördern und Verspannungen lösen. Hier einige Tipps:
 

  • Tennisball-Massage: Legen Sie sich auf den Rücken und platzieren Sie einen Tennisball unter die schmerzende Stelle in der Brustwirbelsäule. Rollen Sie langsam hin und her, um die Muskeln zu massieren und Knoten zu lösen.

 

4. Atemübungen
 

Tiefe Atemübungen können die Spannung im Brustbereich reduzieren und die Entspannung fördern. Setzen oder legen Sie sich bequem hin, legen Sie eine Hand auf den Bauch und die andere auf die Brust. Atmen Sie tief durch die Nase ein, sodass sich der Bauch hebt, und langsam durch den Mund aus. Wiederholen Sie dies mehrere Male, um den Körper zu beruhigen und die Muskeln zu entspannen.
 

5. Ergonomie am Arbeitsplatz verbessern

Eine schlechte Körperhaltung, besonders am Arbeitsplatz, kann das BWS-Syndrom verschlimmern. Achten Sie darauf, dass Ihr Arbeitsplatz ergonomisch eingerichtet ist:
 

  • Stuhl und Tischhöhe: Stellen Sie sicher, dass Ihr Stuhl und Tisch so eingestellt sind, dass Ihre Füße flach auf dem Boden stehen und Ihre Knie einen rechten Winkel bilden. Die Tischhöhe sollte es ermöglichen, dass Ihre Unterarme bequem aufliegen.
     

  • Bildschirmhöhe: Der obere Rand des Bildschirms sollte auf Augenhöhe sein, um Nacken- und Rückenschmerzen zu vermeiden.
     

6. Regelmäßige Pausen und Bewegung

Lange Sitzzeiten können die Beschwerden verstärken. Planen Sie regelmäßige Pausen ein, um aufzustehen und sich zu bewegen. Ein kurzer Spaziergang oder einfache Dehnübungen können helfen, die Muskulatur zu entlasten und die Durchblutung zu fördern.
 

7. Professionelle Hilfe suchen
 

Wenn die Beschwerden anhalten oder sich verschlimmern, sollte unbedingt ein Arzt, Osteopathen oder Physiotherapeuten aufsuchen.  Diese können eine genaue Diagnose stellen und gezielte Behandlungsmethoden, empfehlen.

Für eine eingehende Diagnostik und Behandlung stehen wir Ihnen in unseren Praxen in Hamburg- Hamm und Hamburg-Bramfeld gerne zur Verfügung.

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