Hier gilt es nicht nur eine allgemeine Anamnese, Untersuchung und Behandlung durchzuführen, sondern all dies auf die jeweilige Sportart und die Intensität der Ausübung anzupassen. Ein Freizeitsportler hat andere Ansprüche als ein Profisportler und auch andere körperliche Belastungen oder vor allem auch Überbelastungen.
Der menschliche Körper unterliegt permanent der Schwerkraft. Er muss also ein gewisses Maß an Kraft aufbringen, um den Körper im Gleichgewicht zu halten. Gerät der Körper aus dem Lot, kommt es zu veränderten Belastungen, die letztendlich zu Fehlfunktionen, bzw. Erkrankungen führen können.
Im Sport muss das Körpergleichgewicht zusätzlich in der Bewegung gehalten werden. Ist dies dem Sportler nicht möglich, kann es zu Störungen im Stoffwechsel, strukturellen Überbelastungen, oder sogar zu strukturellen Defekten kommen.
Um als Sportler aber optimale Leistung zu erbringen, ist das perfekte Zusammenspiel der myofaszialen Strukturen unabdingbar. Denn nur so kann er mit geringem Energieaufwand die Bewegung im körperlichen Gleichgewicht ideal ausführen.
Das Hauptanliegen in der Sportosteopathie ist also die Bewegung (je nach Sportart) zu erfassen, typische Fehl- oder Überlastungsbereiche zu analysieren und mittels Behandlung und Übung das Zusammenspiel der verschiedenen Strukturen im Körper zu harmonisieren. Der Bewegungsablauf sollte so effektiv wie möglich gestaltet werden, um Verletzungen zu vermeiden.
Das Prinzip der myofaszialen Wirkungsketten beruht auf den Zug- und Stabilisierungskräften des Körpers. Es zielt darauf ab, das Wechselspiel der anatomischen Strukturen wie Muskeln, Faszien und Skelett in der Bewegung und der statischen Haltung zu erfassen.
Faszien, bzw. Faszienketten sind Kraftlinien, die den Körper von einem Ende zu anderen zu einer Einheit verbinden.
Ihre Ausrichtung ist multifunktional:
Um ihre spezifische Funktion ausfüllen zu können, unterscheiden sich Faszien in Dicke, Ausdehnung, Dichte und räumliche Ausrichtung. Haben sich im Körper myofasziale Dysfunktionen ausgebildet, verliert die Struktur an Elastizität und Beweglichkeit. Bewegungen werden nicht mehr harmonisch übertragen. Es entstehen Fixierungspunkte, von denen Reizungen ausgehen. Gelenkblockaden können zum Beispiel Ursache und Folge einer gestörten myofaszialen Wirkungskette sein.
Um sportliche Leistungen erbringen zu können, bedarf es im Grundsatz zweier Fähigkeiten: der Koordination und der Freisetzung und dem Wiederaufbau von Energie. Je nach Sportart überwiegt das eine, oder das andere. Während die Koordination (z. B. der Speerwurf) das zentralnervöse System beansprucht, belasten Ausdauersportarten das energetische System.
Der Körper ist je nach Belastung bestrebt, sich Best möglichst an seine Beanspruchung anzupassen.
Für langfristige Leistungssteigerungen muss also die aktuelle Anpassung des Körpers an die Belastung (Leistungsdiagnostik) getestet und Schwachpunkte herausgefiltert werden.
In der sportosteopathischen Diagnostik werden die Schwerpunkte auf die Beweglichkeit und die Koordination gelegt.
Die Beweglichkeit ist maßgeblich entscheidend für eine gute Ausführung der Bewegung. Sie ist abhängig von den myofaszialen Strukturen und den Gelenken.
Eine verminderte Beweglichkeit beeinträchtigt die Bewegung in ihrer Dynamik, aber auch in ihrer Koordination. Durch eine eingeschränkte Beweglichkeit können bewegungstechnische Belastungsspitzen nicht richtig abgefedert werden und die Verletzungsgefahr steigt.
Die Koordination umfasst im groben die Abstimmung von motorischen Aktionen. Sie setzt sich zusammen aus der Orientierungsfähigkeit, der Gleichgewichtsfähigkeit, der Reaktionsfähigkeit, der Umstellungsfähigkeit und der Rhythmisierungsfähigkeit.
Der Sportosteopath ist in seiner Arbeit bestrebt, Bewegungseinschränkungen zu analysieren und ihre Ursache wie Gelenkblockaden, Adhäsionen im myofaszialen Gewebe, Muskelverkürzungen, Ptosen oder Bewegungseinschränkungen einzelner Organe herauszufinden und zu behandeln. All dies fließt anschließend in das individuelle Behandlungskonzept, sowie das weitere Training des Sportlers.
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